Was ist das?

Die Amerikanische Chiropraktik ist eine biomechanische Behandlungsmethode mit dem Ziel, alle Gelenke des Körpers wieder in eine physiologische Stellung zueinander zu bringen und somit die nervale Versorgung des Körpers zu normalisieren. Durch die verbesserte Statik sollen Gelenks-, Nerven-, sowie Muskel- und Organprobleme ausheilen können.

Nicht der Behandler heilt, sondern die angeborene Intelligenz des Körpers mit seinen Selbstheilungskräften vermag zu heilen. Der Behandler ermöglicht dem Körper nur die blockierte nervale Versorgung wieder in Fluss zu bringen, so dass die Selbstheilung erfolgen kann.

Warum „Amerikanische Chiropraktik“ und nicht deutsche?

In Deutschland ist die amerikanische Chiropraktik nicht sehr verbreitet und daher recht unbekannt.

Chiropraktik ist kein geschützter Begriff. Jeder Arzt oder Heilpraktiker darf chiropraktisch arbeiten. In der Schulmedizin ist der Begriff „Chirotherapie“ geschützt.

In den USA ist Chiropraktik ein eigenständiger, mindestens 6-jähriger Studiengang mit dem Abschluß D.C. (Doctor of Chiropractic).

Chiropraktik wird hierzulande gerne mit „Einrenken“ verglichen. Dies sind allerdings eher generelle Mobilisierungstechniken, wie sie gerne in der deutschen Chiropraktik oder „Manuellen Therapie“ zur Anwendung kommen. Von diesen Techniken distanziert sich die amerikanische Chiropraktik, da dort unspezifich gearbeitet wird.

In der amerikanischen Chiropraktik geht es sehr um die Spezifität, so dass nur das Gelenk gezielt und dadurch sanft adjustiert (korrigiert) wird, was auch wirklich subluxiert (teil-verschoben) / blockiert ist.

Ein zu oft kann es nicht geben, denn es wird nur dann etwas korrigiert, wenn auch wirklich etwas subluxiert / blockiert ist. Wenn nichts subluxiert ist, wird auch nichts verändert.

Für ein Gelenk ist es immer besser richtig, als falsch zueinander zu stehen!

Bei korrekter Postition und voller physiologischer Beweglichkeit der Gelenke des Körpers, kann dieser auch uneingeschränkt funktionieren, da das „Funktionsgefüge“ stimmt. Gelenke „nutzen“ nicht mehr übermäßig ab – so kann der Arthrose vorgebeugt werden.

Das Nervensystem steuert alle Funktionen unseres Organismus. Bei einer Gelenkfehlstellung kann es zu einer Hemmung der nervalen Steuerung im Körper kommen. Es können aber auch Blut-, Lymph- und Liquorfluss gehemmt werden.

Verminderte Versorgung und Ansteuerungsmöglichkeit hemmen die Selbstheilungskräfte und die Immunabwehr. Das kann eine Erkrankung oder Fehlfunktion im Organismus fördern.

Amerikanische Chiropraktik setzt an der Ursache an, so dass eine vorübergehende Fehlfunktion, oder daraus entstandene Erkrankung wieder ausheilen können.

 

Es gibt drei verschiedene Paradigmen, oder Weltanschauungen auf denen die Chiropraktik basiert:

  • Zeitgemäße chiropraktische Betrachtungweise
  • Bio-psycho-soziale Betrachtungsweise
  • Betrachtungsweise von chiropraktischen Schulen

Im Folgenden werden diese Betrachtungsweisen skizziert.

 

 

  1. Zeitgemäße chiropraktische Betrachtungsweise:

 

 

Auf vier Punkten basiert diese Betrachtungsweise und das chiropraktische Funktionsprinzip des menschlichen Körpers und die daraus folgende Philosophie.

 

  1. Der Körper ist ein selbst- regulierender und -heilender Organismus
  2. Das Nervensystem ist das übergeordnete System, das alle anderen Organe und Gewebe steuert und reguliert. Es bringt diese Systeme übergreifend zueinander in Beziehung.
  3. Biomechanische Wirbelsäulendysfunktionen in Form von vertebralen Subluxationskomplexen, können die Funktion des Nervensystems beeinträchtigen. Somit wird die eigene Regulationsmöglichkeit des Körpers durch das Nervensystem gehemmt.
  4. Der Hauptfokus des Chiropraktikers liegt im Optimieren des Gesundheitszustandes des Patienten, indem Subluxationskomplexe korrigiert, bzw. behandelt werden. Hauptsächlich finden diese Behandlungen an der Wirbelsäule statt.

 

Der Organismus ist mit einer angeborenen Intelligenz (innate intelligence) oder sogenannten „Selbstheilungskräften“ ausgestattet.

Das natürliche Bestreben des menschlichen Körpers liegt darin, sich im Zustand eines ausgewogenen, selbstregulatorischen Gleichgewicht (Homöostase) zu befinden.

Das Bindeglied zwischen Funktion und Struktur ist das Nervensystem, um diesen Zustand zu erreichen und zu erhalten.

 

  1. Biopsychosoziale Betrachtungsweise

 

Ebenfalls auf vier Punkten basiert diese Anschauung.

 

  1. „Gesund sein“ ist der natürliche Zustand eines Individuums. Jede Abweichung von diesem Zustand zeigt einen Fehler in der Adaption auf die innere oder äußere Einwirkung, oder es handelt sich um eine fehlgesteuerte Adaption. Als Antwort auf genetische, oder erworbene Beeinträchtigungen, versucht die angeborene Intelligenz den Organismus immer wieder durch Adaption, Kompensation oder Reparatur in den „gesunden“ Zustand der Homöostase zurückzuführen.
  2. Gesundheit ist ein Ausdruck von biologischen, psychologischen, sozialen und geistlichen Faktoren, somit ist Leiden und Krankheit multikausal.
  3. Optimale Gesundheit ist etwas Besonderes. Gesundheit verhilft einem Individuum die biologischen, menschlichen und sozialen Potentiale voll auszuschöpfen.

Dies bedeutet, dass jedes Individuum eine gewisse Verantwortung für seine Gesundheit trägt.

Der Chiropraktiker ist einfach ein Vermittler. In Zusammenarbeit mit dem Patienten, seiner Aufklärung, seines Mitwirkens kann Gesundheit wiedererlangt werden.

Gesundheit erfordert auch eine gesunde Lebensweise, gute Ernährung, körperliche Ertüchtigung (Gymnastik), Stressbewältigung und eine gute Haltung.

  1. Ein zentraler Aspekt gute Gesundheit zu erhalten, sowie Krankheit zu bekämpfen ist die Struktur und Funktion des Neuromuskuloskelettsystems.

 

  1. Betrachtungsweise der chiropraktischen Schulen / Vereinigungen

 

Chiropraktik ist eine Disziplin der Gesundheitspflege, in der die Stärkung der angeborenen Selbstheilungskräfte im Vordergrund steht, den Körper ohne Zuhilfenahme von Medikamenten, oder Operationen zu heilen.

Für die Wiedererlangung und Erhaltung der Gesundheit wird der Zusammenhang zwischen Funktion (des Nervensystems) und Struktur (insbesondere der Wirbelsäule) betrachtet.

Die Zusammenarbeit mit anderen Disziplinen in der Gesundheitspflege, oder medizinischen Fachbereichen ist ein wichtiger Bestandteil zum Wohle unserer Patienten.

 

 

 

Wenn man sich diese Zusammenhänge näher betrachtet, können im Prinzip alle Erkrankungen (unter Ausschluss der Kontraindikationen), ganz gleich welchen Namen (Diagnose) man für diese jeweiligen gefunden hat, behandeln.

Weiter ausgeführt, behandelt man weitaus mehr als den Knochen, das Gelenk, oder den Nerv. Man behandelt durch die Aktivierung der Selbstheilungskräfte den gesamten Organismus mitsamt der psychischen Komponente, da alles ein großes Zusammenspiel der Funktionen ist.

 

Die Behandlung kann einen Prozess aktivieren der dem Patienten die Symptome in rückläufiger Reihenfolge des Auftretens wieder verspüren lässt, bis zur hoffentlich zu mehr, oder weniger vollständigen Genesung und in verschiedener Geschwindigkeit bis zur Wiedererlangung der Gesundheit.